[DSA-Kolumne] 

Als das DSA auch ein Adventure wurde…

20.05.2013, 17:27 Uhr
DSA-Kolumne


Als das DSA auch ein Adventure wurde…

Nutzen wir die Gunst der Stunde. Die Ruhe vor dem Sturm, bevor wir wahrlich einer Flut von DSA-Spielen beglückt werden und schauen wir einmal zurück, was nach Drakensang eigentlich passiert ist. Denn nachdem klar war, dass mit der beliebten Pen&Paper-Marke auch digital was zu reißen war. Da wunderte es im Jahr 2012 trotzdem etwas, als die Adventure-Experten von Daedalic eben ihr Lieblingsressort aventurisch präsentieren wollten. Das Ergebnis hieß „Satinavs Ketten“ und überzeugte vor allem wegen der wunderschönen Bilderwelten und einer geschickten Nutzung der Vielfalt, die, die Welt des Schwarzen Auges bietet. So begann das Adventure zunächst in der Region Andergast, eine Gegend, die nicht umsonst auch gerade für Einsteiger oft von der DSA-Redaktion als Einstiegssetting empfohlen wird. Dies ist vor allem deshalb der Fall, da die Kleinstaaten Andergast und Nostria seit langer Zeit eine Fehde miteinander austragen und durch diese „ewige“ Feindschaft auch ein gutes stückweit den Rest der aventurischen Welt ausblenden. Zum anderen haben wir es bei Andergast, wie bei Nostria, mit einem sehr klassischen Swords-&-Sorcery-Setting zu tun. Das Reich ist nicht groß, dafür aber die Wälder grün, das Volk ist nicht reich, aber die Stimmung zünftig. Man kann sagen, Andergast ist eine kleine Welt für sich, mit einem König und mehreren Grafen. Eine fantastische Spielwiese, auf der praktisch jede DSA-Spielgruppe ihr höchst eigenes „Game of Thrones“ entwerfen und spielen könnte. In diesen Gefilden begann nun das erste DSA Adventure.

Eine Fee zu finden Du hast

Eigentlich handelt es sich bei „Satianavs Ketten“ um eine epische Liebesgeschichte. Nämlich, die zwischen dem jungen Vogelfänger Geron und der Fee Nuri. Diese ist märchenhaft und wunderschön erzählt und am Schluss mit einem (im wahrsten Sinne des Wortes) sagenhaften Abklang endet. All dies kombiniert: Das geschickte Setting, das Novum des ersten aventurischen Adventures überhaupt und die elegisch schöne Geschichte machten das Spiel zu einem wahren Genuss, der nur etwas zu kurz ausfiel. In einer Situation war, wie auf Youtube belegt, sogar ein etwas anstößiges Schäferstündchen zwischen den beiden Protagonisten möglich. Eine zum Schmunzeln anregende Easteregg-Überraschung, die eindeutig die humoristische Handschrift von Daedalic trägt und zur angenehmen Grundstimmung des Spiels beiträgt. Einzig die etwas geringe Spielzeit und der, den ein oder anderen nervende Steam-Zwang machten dem ansonsten rundum gelungenen Adventure Abstriche. Das komplexe P&P-Regelwerk wurde statt zu versuchen es 1:1 umzusetzen, geschickt genutzt. Die Rätsel waren knackig, aber auch nicht zu leicht, genau das richtige für jemanden, wie mich. Denn zwar hatte ich lange Spielnachmittage in den 1990ern verbracht um mit Guybrush Threepwood ein gefürchteter Pirat zu werden, mit Dr. Jones Atlantis zu entdecken und mit Simon einen Weg aus der verrückten Fantasy-Welt zu finden. Ein zu schwerer Rätselgrad hätte mich dann aber doch etwas abgeschreckt. Schließlich muss ja selbst der gewiefteste Abenteurer auch erst wieder in Form kommen. Nein, es stimmte vieles bei „Satinavs Ketten“ und wie inzwischen auch schon länger bekannt ist, ist mit „Memoria“ ein handlungstechnischer Nachfolger bereits in der Mache, dieser dann nach Informationen von Nandurion ohne Steam-Zwang und, wenn wir Glück haben, auch mit einer etwas längeren Spielzeit. Phex hilf!

Was der Genre-Wechsel für das DSA bedeutete

Im Prinzip hat Daedalic wahre Pionierarbeit geleistet. Es liegt nahe, dass, wenn jemand ein DSA-Spiel machen möchte, er dann auch ein Rollenspiel produziert. Mit „Satinavs Ketten“ änderte sich diese Konvention leicht und trägt sogar bei einem (ebenfalls aus dem Hause Daedalic stammenden) Genre-Mix aus RPG und Strategie Früchte. Das Ganze wird bekannterweise „Blackguards“ heißen und ähnelt im derzeitigen Stadium einer Neufassung der Kämpfe aus der Nordlandtrilogie, mit klassisch fantastischer Handlung drumherum garniert. Wie schon bei „Satinavs Ketten“ entschied sich die Spieleschmiede aus Hamburg für ein eher unvertrautes Setting, dieses Mal aber auch eines, das nicht ganz so einsteigerfreundlich daherkommt, wie es bei Andergast der Fall ist – es ist der dschunglige Süden Aventuriens. Dennoch, seit Satinavs Ketten wissen nicht nur wir, sondern auch andere Programmierstudios, dass eine Geschichte aus der Welt des Schwarzen Auges nicht nur in die Schablone eines Rollenspiels passt, sondern auch anderweitig eine mehr als ordentliche Figur machen kann. In diesem Sinne harren wir der Dinge, freuen uns, falls irgendwann mal ein DSA-Aufbaustrategie-Spiel kommen sollte, das erste Alrik-Jump’n’Run das Licht der Welt erblickt oder Electronic Arts sich vielleicht mal darüber Gedanken macht das aventurische Pendant zu Fifa Soccer mit einer Imman-Variante aufleben zu lassen.
Ein bisschen träumen, darf ja wohl erlaubt sein…


Euer hangingtree.

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