[DSA-Kolumne] 

#37 Politische Systeme im DSA

22.09.2013, 00:03 Uhr
DSA-Kolumne


Gibt es Demokratie in Aventurien?

Heute ist bundesweit in deutschen Landen Wahltag. Diverse Prominenz, wie Moritz Bleibtreu oder Schicki-Micki-Philosoph David Richard Precht haben gestanden, dass sie nicht wählen gehen. Ob das aus arroganten oder anderen Gründen passiert, sei mal dahingestellt, für uns aber Grund genug um einen Blick auf die politische Ebene Aventuriens zu werfen und zu gucken, was da so gelebt wird. Sicherlich wird ein vollständiges Bild der politischen Landschaft im Schwarzen Auge schwer herzustellen sein, aber dennoch möchte der Kolumnist einen kleinen Überblick verschaffen, der grob erklärt in welcher Region welches System vorherrscht. Natürlich ist der mittelalterlichen Anlehnungen oft eine Monarchie oder ein monarchieähnliches System vorhanden, doch ist das nicht überall so. Es gibt auch Wandlungen in der aventurischen Zeitgeschichte, wo sich Dinge stark geändert haben, aber der Reihe nach.

Die Wahl des obersten Hetmanns in Thorwal

Ja, Thorwal. Eine Pracht. Grob an ein nordisches Wikinger-Setting angelehnt herrschte dort über sehr lange Zeit genau das, was wir unter Demokratie verstehen. Dass es in den meisten Teilen Aventuriens eine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt (Ausnahme bilden hier vor allem die an die arabische Welt anglehnten Tulamidenlande) ist mehr spieltechnischen Gründen geschuldet, aber auch dem pädagogischen Geist, der vor allem in der Entstehungszeit vom Schwarzen Auge gewirkt hat. In Thorwal finden wir also nicht nur Gleichberechtigung vor, sondern es gab bis auf die jüngste Vergangenheit auch immer einen gewählten Hetmann, der auf dem Hjalding (eine Zusammenkunft bei der entsandte Vertreter Thorwals über die Geschicke des Landes bestimmen) gewählt wird. Andere behaupten, dass es sich in Thorwal eher um eine Wahlmonarchie handelte. Auf jeden Fall finden wir im Nordwesten Aventuriens keine klassische Monarchie vor, wie zum Beispiel im Mittelreich. Seit Tronde Torbensen, der immer von einem geeinten Thorwal träumte, dass als thorwalscher Staat daherkommt, haben sich aber die demokratischen Verhältnisse geändert und nach dem Amtsantritt seiner Tochter Jurga wurde diese zur obersten Hetfrau auf Lebenszeit bestimmt. Eine Entwicklung weg von quasi-demokratischen Verhältnissen und hin zu einer Quasi-Thorwal-Monarchie.

Im Bornland gibt es den Adelsmarschall

Das ans altertümliche Russland angelehnte Bornland kennt die Adelsversammlung. Dort wird alle 5 Jahre ein neuer Adelsmarschall gewählt. Dies kommt wahrscheinlich einer Demokratie in Aventurien am nächsten. Der Regierungssitz des Adelsmarschalls ist die größte Stadt des Bornlands, Festum. Wählen darf jeder Nachkomme des Theaterritterordens, dessen Gründung auf Rondrianer zurückgeht, die das Liebliche Feld (heute Horasreich) nach einem Schwur im Theater in Arivor von einer Goblinplage befreiten. Dies führt zu einigen kuriosen Situationen, so ist zum Beispiel ein zerlumpter und verarmter Adeliger zur Wahl berechtigt, da er nun mal Nachkomme des Ordens ist, andere Adelige, die vielleicht auch wohl situiert sind, dürfen trotz vielleicht mehrerer tausend Leibeigner und aventurienweit bekannten Heldentaten nicht mitwählen. Manche Händler im Bornland „halten“ sich Adelige in ihren Diensten, die ebenfalls Nachkommen sind, damit sie im ihrem Sinne für sie wählen gehen usw. Dennoch haben wir, wie bereits anfangs erwähnt, im Bornland wohl die demokratischsten Verhältnisse in Aventurien, sieht man mal von solch unpolitischen Gemeinschaften, wie den Elfen ab.

Der Rest ist dann eher undemokratisch?

Jein. Zwerge kann man in Aventurien als eine Art Föderalisten bezeichnen, bei denen das Oberhaupt bei Bedarf gewählt wird, der Titel aber nicht vererbbar ist. Die Granden in Al Anfa erinnern mehr an das antike Rom, wo das Recht des Stärkeren, Cleveren, aber auch das mit dem geringsten Gewissen gilt. In den tulamidischen Landen lässt sich durch viel Geld sicher auch ein guter Stand erkaufen, der schnell in tatsächliche politische Macht umgemünzt werden kann. Sowieso sind in mehreren „Groß“-städten Aventuriens wie Grangor oder Havena Stadträdte zu finden, bei denen die jeweiligen Oberhäupter von der Versammlung gewählt werden, obwohl ein Monarch oder eine Monarchin das Land regiert. Dafür, dass wir es mit einer mittelalterählichen Fantasy-Welt zu tun haben, gibt es also erstaunlich viele demokratieähnliche Phänomene, die sich vom typischen Fantasy-König oder –Kaiser unterscheiden. Zum Schluss sei gesagt, dass heute in der realen Welt, wie anfangs erwähnt, tatsächlich Wahlen stattfinden. Soweit ihr wahlberechtigt seid, kann ich euch nur ans Herz legen wählen zu gehen. In anderen Ländern, wie China wären die Leute froh, wenn sie wählen gehen dürften, macht also von diesem Privileg gebrauch und macht das Kreuz dort, wo ihr es gerne habt. Denn das ist Demokratie und nur so kann sie auch funktionieren.

In dem Sinne einen schönen Sonntag

Euer hangingtree

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