First Look - Role Play Convention 2008 - Seite1
Datum: 05.05.2008

Seite [1] 2


First Look von der Role Play Convention 2008

Exklusiv auf der diesjährigen Role Play Convention, die am 26. und 27. April in Münster stattfand, wurde Drakensang zum ersten Mal der Öffentlichkeit zum Anspielen präsentiert. Wir von World-of-Drakensang.de waren vor Ort und konnten uns von einigen Kernelementen des Spiel überzeugen.

von Thalys & Orcinus Orca (Text), dtp entertainment (Bild)


Charakterverwaltung ist das A und O

Wie man von diesem Spiel erwarten könnte, ist das Interface - also das Inventar, die Charakterstatistik und weitere Menüs - sehr einfach per Mausklick auf eines der Symbole am linken unteren Bildschirmrand oder per Tastatur zu erreichen. Doch was dann auftaucht, ist wider aller Erwartungen, denn man wird von Verzierungen, einem Charakter-Model, Hinweisfeldern und vielen Grafiken verwöhnt. Auf einfachste und selbsterklärende Weise wird einem das System nahegebracht und man erkennt bereits nach wenigen Minuten die Zusammenhänge. Darüber hinaus wird es, laut den Entwicklern, zu Beginn ein ausführliches Tutorial geben, das dem Spieler die Grundzüge nahe bringt. Erfahrene Rollenspieler werden sich hier aber auch gleich zu Hause fühlen, da alle Werte nach bewehrter DSA-Vorgabe angezeigt werden. Aber auch für mich als alten D&D-Hasen, ist es ein leichtes die Angaben zu interpretieren. Diejenigen, die keinerlei Erfahrung damit oder keine Lust auf diese Komplexität haben, können auf ein Hilfssystem zurückgreifen, das einige Vorgänge automatisiert und eine Möglichkeit der Entwicklung vorschlägt. Sehr gut gelöst!
Gegenstände werden in dem bewehrten Tabellendesign dargestellt, wobei jedes Item - unabhängig der wirklichen Größe - in einem Slot dargestellt wird, was Übersichtlichkeit in das Inventar bringt. Per Rechtsklick kann dann ein Kreismenü geöffnet werden, das alle aktuell verfügbaren Aktionen dazu aufführt. So lassen sich die Items inspizieren, woraufhin ein Ausführlicher Text erscheint, der mehr oder minder wichtige Informationen preisgibt; sich benutzen, was meist aber erst nach verlassen des Inventars mit einer sehr schönen Animation vollzogen wird, da das Spiel während der Charakterverwaltung pausiert wird; oder wegwerfen, wenn Platz geschaffen werden muss oder der Gegenstand unnütz ist, eben so wie man es von einem RPG erwarten sollte.
Die weiteren Menüs, wie die Skillbäume, sind über Reiter erreichbar und so lässt sich alles aus einer Hand heraus verwalten.
Die Komplexität der Skills ist beeindruckend, da die Benutzung jeder einzelnen Waffengattung speziell gesteigert werden kann und auch jeder Charakter auf einen eigenen Skillbaum zurückgreifen kann, der ebenfalls in drei Kategorien (z.B. Nahkampf, Fernkampf und Passiv) unterteilt wird. Hier schlägt das Herz des experimentierfreudigen Spielers höher!


Show me the way, baby!

Falls man einmal den Überblick über seine Aufgaben verlieren sollte, dann genügt ebenfalls wieder ein Klick auf eines der Symbole, um das Questlog aufzurufen, in dem die Aufgaben chronologisch, wie in einem Buch aufgeführt werden. Wenn eine der Aufgaben markiert wird, wird der Fortschritt anhand von Unterpunkten dargestellt und auf der rechten Seite mit einem kurzen Text erläutert.
Über Reiter lassen sich die Quests sortieren. So kann man sich nur die offenen oder die abgeschlossenen Quests anzeigen lassen. Die Minimap trägt einen großen Teil zur Übersichtlichkeit bei, da sie wichtige Objekte und Personen darstellt. Sobald die Richtung und die nächste Aufgabe feststehen, kann es auch schon losgehen. Gesteuert wird entweder per Point'n'Click oder über die WASD-Tasten, was sehr angenehm bei längeren Strecken ist. In Kämpfen ist die Maussteuerung jedoch immer noch unverzichtbar.
Auffallend sind die synchronen und steifen Bewegunsanimationen der Charaktere, die mechanisch anmuten. Da sollte Radon Labs nochmal richtig dran feilen, um das Ganze irgendwie lebendiger zu gestalten.
Wer darauf hofft, dass sich die Charaktere völlig frei durch die Welt steuern lassen, wird enttäuscht sein, denn es gibt auch hier Richtlinien. So kann man nicht springen, schwimmen, klettern oder sprinten. Steilpassagen können nicht überwunden werden und einige Objekte können zu störenden Hindernissen werden. Inwiefern sich daran noch etwas ändert ist schwer abzuschätzen, da nicht mehr viel Zeit bleibt, um grundlegende Änderungen vorzunehmen. Andererseits passt es vielleicht auch nicht zu einem Taktik RPG wie Drakensang. In The Witcher oder Neverwinter Nights 2 konnte man schließlich auch nicht springen. Und das in einer Rüstung zu machen, würde sowieso wohl eher einem Hals- und Beinbruch nahekommen.


Ein Sonnenuntergang an einem glitzernden Fluss gefällig?

Wir alle wünschen uns, wir könnten sofort im Urlaub die Sonne auf atmosphärische Weise hinter einer Bergkette verschwinden sehen, dabei auf einer Wiese hockend den zwitschernden Vögeln lauschen und die Schmetterlinge bei ihren Lufttänzen beobachten. All dies ist mit Drakensang bald möglich, denn was wir sehen durften, kam dieser Beschreibung schon sehr nahe. Die Welt ist unglaublich realistisch gestaltet, was an den vielen Tieren, Naturerscheinungen wie Nebel, und der äußerst detaillierten Grafik liegt.
Die Städte und Dörfer sind sehr imposant, da die Bauweise detailgetreu aus vielen alten deutschen Städten stammt und eins zu eins ins Spiel übernommen wurde. NPCs gehen überall ihren Beschäftigungen nach und beleben die wunderschönen Städte. Auch hier wirken die Animationen der NPCs (noch) sehr steif, was aber nicht unmittelbar auffällt.
Sobald man die Städte verlässt, trifft man auf verlassene Ruinen, weite Wiesen und Wälder. Die Bäume verstecken ihr Blattwerk durch einen Focuseffekt, sobald man darunter hindurchgeht.
Um Ressourcen eines PCs zu sparen, werden weit entfernte Orte vorgerendert und erst in Echtzeit berechnet, sobald man sich ihnen auf eine gewisse Distanz nähert. Dennoch sind zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zu empfehlen, da ansonsten die Detailtreue der direkt umliegenden Texturen darunter leiden muss. Doch wer über einen neuen und leistungsstarken PC verfügt, wird in den Genuss eines der aktuell schönsten Rollenspiele kommen. Da kann man als Fazit nur ziehen: Supergeil!

Seite [1] 2