Monolog und Dialog ist nicht das Gleiche?!
Wie man es von einem umfangreichen Rollenspiel erwartet gibt es massig Dialoge und Quests, die es zu erforschen gilt. Spricht man eine Person an, schwenkt die Kamera in eine Großaufnahme des NPCs, der je nach Laune und Emotion seine Gestik und Mimik euphorisch in Szene setzt. Gelächter, Zorn, Freude - alle Emotionen sind vertreten. Die Gespräche wirken dadurch sehr lebhaft und die Charaktere wirken einfach runder und nicht so hölzern wie in anderen Rollenspielen. Man könnte meinen die Freude der Entwickler in den Charakteren zu sehen, die uns Spieler Begeisterung vermitteln wollen. Quests werden typisch durch ein Gespräch geschaltet, die dann in unser umfangreiches Tagebuch übernommen werden. Haupt- und Nebenquests sind dabei sauber getrennt, sofern man diese Funktion wünscht. Wir hatten die Gelegenheit eine kleine Nebenquest anzuspielen. Zwei Bauern stritten sich um einen Apfelbaum. Bauer A konnte wegen dem Knarzen und Knacken des Baumes nachts nicht schlafen und der Besitzer, Bauer B, braucht diesen Baum für den Verkauf. Nun konnte man sich entscheiden, auf wessen Seite man sich stellt, bzw. ob man sich überhaupt einmischt. Hat man sich für eine Seite im Dialog entschieden, war es auch an uns zu entscheiden wie man sich einmischt. Eine freundliche Bitte oder eine Drohung mit zornigem Gemüt. Hier ist wohl die eigene Gesinnung des Charakters gefragt. In unserem Falle waren wir mal etwas böse und haben den anderen Bauern gedroht den Baumbesitzer in Ruhe zu lassen, sonst bekäme er es mit uns zutun! Der Dank des Baumbesitzers war uns gewiss und wir ergatterten einige Erfahrungspunkte (Abenteuerpunkte). Man bekommt für gelöste Aufgaben (und wohl auch für besiegte Gegner) Abenteuerpunkte. Diese stehen dann als Steigerungspunkte zur Verfügung um Eigenschaften (wie Körperkraft) und Talente (wie Betören) zu steigern.
Persönliches Fazit von Thalys
Ich ging vollkommen nüchtern an die Sache ran. Ich kenne mich weder mit DSA sonderlich gut aus, noch habe ich mich ausgiebig im Vorfeld informiert. Vor etlichen Jahren habe ich aktiv DSA im P&P gespielt, habe aber vieles vergessen. Ich erinnerte mich nur an den ersten Trailer, den ich vor vielen Monaten gesehen hatte. Steife Animationen und seltsam wirkende Kämpfe blieben mir im Gedächtnis. Ich habe, um ehrlich zu sein, nicht viel erwartet. Ein nettes RPG, nicht mehr. Nun, jeder täuscht sich mal. Was ich da gesehen habe, hat mich schlichtweg umgehauen. Die Spielwelt, das Design, die gesamte Atmosphäre, die Kämpfe und die Zaubereffekte. Die Möglichkeiten der Charakterentwicklung und der hervorragende Sound. Ich habe mich durch die knappe Stunde von einem Skeptiker in einen angehenden Drakensang-Fan verwandelt. Ich habe keine Zweifel, dass uns nach „The Witcher“ mit Drakensang der nächste Stern am Singleplayer RPG-Himmel bevorsteht und dort einen ewigen Platz ergattert wird! Ich bin begeistert von dieser Leistung! Hut ab Radon Labs!
Persönliches Fazit von Orcinus Orca
Ich erwarte viel von diesem Spiel, da ich als begeisterter D&D-Spieler auf einen würdigen Nachfolger zu Baldur's Gate warte, dies aber bisher nicht der Fall war, begann ich wieder Gefallen an DSA zu finden, da mir auch noch einige Dinge aus alten Zeiten (Nordland-Trilogie) bekannt sind.
Das Spiel wirkt grundsolide und alleine die Euphorie, die Bernd Bayreuther in seinen Ansprachen und Interviews versprüht, hat das Drakensangfeuer in mir entfacht. Die unzähligen Möglichkeiten, die Entscheidungsfreiheit und die Gesinnung, die ein Spieler besitzt und im Spiel umsetzen kann, haben mich überzeugt, dass ich mit diesem Spiel, obwohl es nur auf Singleplayer ausgelegt ist, eine sehr lange Zeit meinen Spaß haben werde.
Ich neige mein Haupt vor solch einer Meisterleistung, die selbst den kühlsten Kopf zum entflammen bringt.
Bernd du hast es geschafft!