Wir haben von dtp eine Drakensang-Preview-Version erhalten, die etwa ein Viertel des gesamten Spiels enthält. Nach einigen durchgespielten Nächten und Unmengen Kaffee, freuen wir uns nun euch unsere Preview-Serie präsentieren zu können. Jeden Tag nehmen wir uns einem bestimmten Thema an über das wir euch anhand des aktuellen Spielfortschritts berichten wollen.

Story

Das Herzstück von Drakensang soll die Geschichte werden. Alle anderen Spielelemente sind ihr unter geordnet und dienen auf ihre Weise dem Erleben der Geschichte. Drakensang baut dabei auf den reichhaltigen Schatz an Hintergrundwissen und -informationen aus dem „Das Schwarze Auge“-Universum auf, ohne dabei nur für Fans und Freaks interessant zu sein.

Die Handlung des Spiels beginnt mit dem Brief eines langjährigen und guten Freundes deines Charakters. Er lädt dich zu sich nach Ferdok ein um einige wichtige Dinge mit dir zu besprechen. Kaum in Ferdok angekommen, kommt schon der Schock: Dein Freund ist das Opfer einer scheußlichen Mordserie geworden. Sie aufzuklären ist deine erste wirkliche Aufgabe, die dich später auf die Spur einer dunklen Bedrohung bringen wird. Doch auch die nur alle 87 Jahre stattfindende Drachenqueste wird wieder ausgerufen und niemand anderes als du, wird auserwählt um nach neun erfolglosen Versuchen endlich das Böse zu besiegen. Ob diese beiden Geschichten wohl zusammen hängen...?

Die Questen

In Drakensang soll man sich daher auch hauptsächlich „durch die Geschichte spielen“. Kampf spielt eher eine untergeordnete Rolle und dient, wie schon erwähnt, dem Zweck eine Geschichte zu erzählen. Wie im Genre üblich (und anders kaum vorstellbar), geschieht das über Questen (die DSA-Form der Mehrzahl von „Quest“). Geschickt leitet das Spiel von Hauptquest zu Hauptquest weiter. Gerade am Anfang ist das ein wahrer Drahtseilakt, wo die einzelnen Geschehnisse noch nicht viel mit einander zu tun haben. Und doch schafft es Drakensang auch hier zu begeistern. Musste man im Tutorial Dorf Avestreu den etwas verwirrten Magier Rakorium noch retten um eine Passierschein nach Ferdok zu erhalten, bekommt man eine sehr ähnliche Aufgabe später noch einmal – aber diesmal mit einem weitaus hehrem Ziel.

Nebenquesten gibt es in Drakensang nicht so viele wie man es vielleicht von anderen Rollenspielen gewöhnt ist. Auch handelt es sich dabei oft nur um kleinere Aufgaben. Doch sind diese dafür von wirklich hoher Qualität. Aufgaben, in denen man den Streit zweier Bauern um einen Apfelbaum lösen muss oder man sich über Laufburschen-Dienste Verbindungen zu einem Handelshaus aufbauen soll sind vielleicht spielerisch nicht besonders fordernd, aber äußerst amüsant und sorgen für Abwechslung. Es gibt natürlich auch Questen die nach dem „Töte dies, bring mir das“-Prinzip ablaufen, aber auch diese sind allesamt in eine nette, wenn auch belanglose, Rahmenhandlung eingebettet.

Ebenfalls erstaunlich ist die Art wie man in Drakensang auf Nebenquesten stößt. Wo andere Spiele mit Fragezeichen über den Köpfen der NPCs aufwarten, machen die Hilfesuchenden in Drakensang lautstark auf sich aufmerksam. Wenn man durch die Gegend streift und sich plötzlich jemand darüber beklagt dass sich ein Bär am Fluss herumtreibt, kann man davon ausgehen, dass man es mit einer neuen Queste zu tun bekommen wird. Eine andere Quest erhält man beispielsweise nur wenn man sich einem Bettler gegenüber großzügig erweist, verwehrt man ihm die kleine Spende sagt er kein Wort davon.

Schwierigkeit

Der allgemeine Schwierigkeitsgrad ist in Drakensang vor allem zu Beginn nicht besonders hoch, vor allem geschuldet durch die Tatsache, dass man schon sehr früh zu dritt und kurz darauf sogar schon zu viert durch die Welt zieht. Eine Steigerung im Verlauf der Geschichte ist aber noch zu erwarten. Genauere Aussagen dazu sind natürlich reine Spekulation, da das Balancing in der mir vorliegenden Version zum Beispiel noch ohne das Feedback der Beta-Tests auskommen musste. Doch der Ansatz, welchen Weg das Spiel hier gehen soll ist sicherlich erkennbar. Wirklich fordernd wird Drakensang aber in einigen Nebenquesten. Hier muss eher noch in die andere Richtung korrigiert werden. Prinzipiell ist diese Art der Verteilung der Schwierigkeit auf verschiedene Spielelemente aber sicher nicht unsinnig. Es fördert nämlich das Voranschreiten der Geschichte, und zurückkommen kann man später immer noch.